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Sonntag, 22. Mai 2011, 18:00 Uhr - PREMIERE
Sonntag, 5. Juni 2011, 18:00 Uhr
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Kleines Haus der Städtischen Bühnen Münster
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balletto and friends
Internationale Solisten zu Gast
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"balletto and friends heißt das große Projekt von Tanya und Julio Acevedo in
diesem Jahr. Dahinter verbirgt sich eine ebenso große Idee: Mehr Ballett nach
Münster zu bringen. Wer bisher in Münster Ballett sehen möchte, muss sich mit dem
einmal im Jahr stattfindenden Angebot der Halle Münsterland zufrieden geben, ins
Kino gehen oder in das Ruhrgebiet oder ins benachbarte Ausland reisen.", resümiert
Julio Acevedo. Durch ihre Bühnenlaufbahnen haben die Acevedos Kontakte zu
Tanzschaffenden auf der ganzen Welt geknüpft. Jetzt wollen sie diese nutzen, um ein
Stück von der großen faszinierenden Ballettwelt nach Münster zu holen. Für balletto
and friends hat Acevedo drei chilenische Tänzer mit internationalen Solokarrieren
gewonnen. Lorena Vidal aus Norwegen, Juan Carlos Requena aus Schweden und Fernando
Moraga aus den USA werden unter der Leitung und mit Julio Acevedo erstmals wieder
seit ihrer Ausbildung an der Schule des Teatro Municipal de Santiago gemeinsam
tanzen. Das Zusammentreffen der chilenischen Solisten hat in der Ballettwelt
bereits Wellen geschlagen und über das Internet kommen "Toi-toi-toi-Wünsche vom
Ballet de Santiago unter der Leitung von Marcia Haydee oder dem Ballettmeister der
Houston Ballet School. Chilenische Tänzer aus Berlin und Hamburg, die inzwischen
nicht mehr tanzen kommen auch zum "Gipfeltreffen" nach Münster. Tanya Acevedo,
Prima Ballerina des Abends tanzt sowohl mit ihrem Mann als auch mit Fernando
Moraga, Solist des Ballet Florida, und kann so erneut ihr besonderes Talent und
ihre Ausdrucksfähigkeit unter Beweis stellen.
Der erste Teil des Programms mit der Choreografie "Folk Songs" steht ganz im
Zeichen der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit Chiles, seiner Kultur und der
Mentalität der Chilenen. In der Zusammenarbeit mit der chilenischen
Schriftstellerin Isabell Lipthay, die zur Zeit von Allende in Santiago studierte
und die Ereignisse des Militärpuches von Pinochet hautnah miterlebte, geht es vor
allem um die tiefen Empfindungen zwischen Schmerz und Zusammenhalt - die Kraft der
Musik und der Kunst - die der Bevölkerung als Ventil diente. "Folk Songs"
thematisiert das "Verschwinden" vieler Männer zu dieser Zeit und das Zurückbleiben
der Frauen.
Im zweiten Teil folgt mit der modern-jazz Choreografie "Feeling good" ein
Feuerwerk mit balletto und Solisten zu Soul- und Swing-Klassikern von den 60ern
bis heute. Beim krönenden Abschluss des Abends zeigen die Gastsolisten und die
Acevedos die Vielschichtigkeit ihrer tänzerischen Entwicklungen in Highlights des
klassischen Balletts wie z.B. die Pas de Deux aus "Le Corsaire" und "Raymonda"
sowie in modernen Solos.
Tänzerische Laufbahnen:
Lorena Vidal wurde mit 16 Jahren in die Company des Teatro Municipal de Santiago
aufgenommen. Direktor Ivan Nagy nahm sie als Solistin mit zum Cincinnati Ballet.
Als Prima Ballerina tanzte sie lange beim Northern Ballet Theatre und von dort aus
gastierte sie in ganz Europa.
Fernando Moraga wurde nach seiner Ausbildung an der Schule des Teatro Municipal de
Santiago in die Company unter der Leitung von Marcia Haydee übernommen und stieg
in kurzer Zeit zum Solisten auf. Dann folgten Engagements als Solotänzer beim
Houston Ballet, beim Pittsburgh Ballet Theatre und beim Ballet Florida.
Juan Carlos Requena ging mit seinen Eltern ins Exil nach Schweden und setzte seine
Studien an der Swedish School of Ballet in Stockholm fort. Über 20 Jahre arbeitete
er als Solotänzer des renommierten Göteborg Ballet mit großen Namen des modernen
Tanzes wie Mats Ek, Robert North, Ivo Cramèr oder Kerstin Ralov.
Julio und Tanya Acevedo tanzten mehr als 20 Jahre auf großen Bühnen auf drei
Kontinenten auf. Als Prima Ballerina und erster Solist haben beide mit
renommierten Tänzern und Choreographen gearbeitet. Sie bekamen zahlreiche
Auszeichnungen und Stipendien u.a. in London und New York. Julio Acevedo wurde
1989 Silbermedaillengewinner beim Internationalen Ballett Wettbewerb in Südafrika,
Sie war u.a. Finalistin beim Adelaide Genee Ballet Wettbewerb in London. Im Jahr
1997 nominierten deutsche Ballettkritiker Tanya als bestes Nachwuchstalent des
Jahres.
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